Mit einer Tätigkeit als Übersetzer haben Sie viel zu tun und müssen mindestens zwei Sprachen problemlos beherrschen. Doch eine der größten Herausforderungen ist es, dass wir Worte wieder vergessen, wenn sie eben nicht zu unserer Muttersprache gehören. Das passiert vor allem dann, wenn die Worte nur selten im Alltag gebraucht werden oder eher umgangssprachlicher Natur sind. Auch wenn Sie gerade erst anfangen und sich auf eine Karriere als Übersetzer vorbereiten, kann es helfen, mit Tricks den Wortschatz zu trainieren.
Mit Rätseln und Quizzen zu einem großen Wortschatz
Normalerweise heißt es „Learning by Doing“, in diesem Fall aber eher „Learning by Gaming“. Mit Quizzen und Rätseln halten Sie Ihren Wortschatz fit und lernen oft sogar noch dazu. Gut geeignet sind beliebte Quizformen wie das Wordle, aber auch klassische Kreuzworträtsel in der Tageszeitung.
Spielen Sie auch mit Freunden oder Kollegen. Ein Spiel wie Stadt-Land-Fluss lässt sich leicht abwandeln. Statt Ländern, Städten und Flüssen können Sie zum Beispiel Begriffe aus dem Berufsalltag, Fachwörter oder umgangssprachliche Ausdrücke für jeden Buchstaben suchen.
Wer solche Spiele regelmäßig spielt, merkt schnell, wie viel schneller Begriffe abrufbar sind, wenn sie in lockerer Umgebung wiederholt wurden.
Vokabelkarten, aber bitte modern
Karteikarten gelten als altmodisch, sind aber in überarbeiteter Form noch immer effektiv. Mit digitalen Tools können Sie Vokabeln selbst verwalten, nach Themen sortieren und sich gezielt prüfen lassen. Durch das sogenannte Spaced-Repetition-Prinzip werden Inhalte genau dann wiederholt, wenn Sie dabei sind, sie zu vergessen. Das hilft dabei, auch selten verwendete Begriffe langfristig zu behalten. Achten Sie dabei darauf, nicht nur einzelne Wörter zu lernen, sondern sie im Kontext zu erfassen. Eine Karte mit Beispielsatz bringt deutlich mehr als eine einfache Übersetzung.
Aktives Lesen statt passives Konsumieren
Fachtexte, Bücher oder Zeitungsartikel in der Fremdsprache zu lesen, gehört für viele Übersetzer zum Alltag. Doch wer den Wortschatz wirklich erweitern möchte, sollte nicht nur still mitlesen, sondern sich aktiv mit dem Text auseinandersetzen. Markieren Sie unbekannte Wörter, notieren Sie passende Synonyme oder Übersetzungen und versuchen Sie, neue Begriffe in eigenen Sätzen zu verwenden. Eine digitale Notizsammlung nach Themen hilft Ihnen dabei, Strukturen zu erkennen und Wortfelder aufzubauen.
Sprechen, auch wenn es ungewohnt ist
Übersetzer arbeiten schriftlich, doch das gesprochene Wort ist genauso wichtig für das sprachliche Gedächtnis. Sprechen Sie laut mit, wenn Sie fremdsprachige Podcasts hören oder versuchen Sie, einfache Inhalte zu paraphrasieren. Das hilft, die Verbindung zwischen Verständnis und aktiver Ausdrucksfähigkeit zu stärken. Wer beide Ebenen regelmäßig übt, kann Vokabeln später im Übersetzungsprozess schneller zuordnen und ist weniger auf Wörterbücher angewiesen.
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Ein Sprach-Tagebuch führen
Ein weiterer wirkungsvoller Weg, um den Wortschatz lebendig zu halten, ist das Führen eines Sprach-Tagebuchs – idealerweise in der Fremdsprache. Notieren Sie darin nicht nur neue Vokabeln, sondern formulieren Sie täglich kurze Einträge über Ihren Tag, Gedanken oder Beobachtungen. So wenden Sie die Sprache aktiv und kreativ an. Besonders effektiv wird diese Methode, wenn Sie regelmäßig versuchen, gezielt neu gelernte Wörter einzubauen. Mit der Zeit entsteht ein persönliches Nachschlagewerk, das Ihre Fortschritte dokumentiert und zugleich Ihre Ausdrucksfähigkeit in der Fremdsprache verbessert.
Wortschatzpflege braucht Routine
Egal ob Sie seit Jahren professionell übersetzen oder sich auf eine Karriere in diesem Bereich vorbereiten: Wortschatzpflege funktioniert am besten durch konsequente, kleine Einheiten im Alltag. Zehn Minuten täglich reichen oft aus, um langfristig Fortschritte zu machen. Wichtig ist, dass Sie Abwechslung schaffen, verschiedene Methoden ausprobieren und sich nicht scheuen, auch spielerische Ansätze zu integrieren. Denn Sprache bleibt nur lebendig, wenn sie bewegt wird.
Und wenn Sie gerade keine aktuellen Aufträge haben, übersetzen Sie privat oder einfach Seiten aus Büchern. Sie bleiben damit in der Thematik und „verlernen“ nichts.
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