Eine Reise oder ein kurzer Aufenthalt im Ausland ist ein Ereignis, das aus den unterschiedlichsten Gründen stattfinden kann. Insofern Sie lediglich von einem EU-Staat in den nächsten reisen, also eine oder mehrere Binnengrenzen überqueren, ist meistens nicht mehr als ein gültiger Personalausweis vonnöten, da an diesen Grenzen keine Kontrollen stattfinden. Dementsprechend wird kein Reisepass benötigt, in dem eine Visumsbestätigung vermerkt wäre.

Was aber, wenn Sie planen, die EU zu verlassen, also beispielsweise nach Norwegen, Großbritannien, in die Schweiz, oder sogar auf einen anderen Kontinent? In diesem Fall gibt es Grenzkontrollen, bei denen bestimmte Dokumente vorliegen müssen. Welche genau das sind, ist von Land zu Land unterschiedlich.

Deutsche Staatsangehörige haben dabei meist einen Vorteil, da der deutsche Reisepass einer der „mächtigsten“ weltweit ist: Beim Vorlegen eines deutschen Reisepasses wird in eher wenigen Fällen auch ein darin enthaltenes Visum verlangt. Grund dafür sind die meist sehr guten diplomatischen Verhältnisse der Bundesrepublik Deutschland zu den verschiedenen Ländern dieser Welt.

Unterschiedliche Regelungen

Der wichtigste Aspekt, den Sie beachten sollten, ist die Tatsache, dass jedes Land der Welt eine unterschiedliche Handhabung der Visumsvoraussetzungen betreibt. Deshalb sollten Sie sich vor dem Verlassen der EU unbedingt mit den visumsbezüglichen Bestimmungen und Regelungen des jeweiligen Landes auseinandersetzen, in das Sie einreisen möchten. Dies geht am besten über die Webseiten der jeweiligen Botschaften dieser Länder, die in Deutschland ansässig sind.

An dieser Stelle können Sie das für Sie benötigte Visum meist auch beantragen. Sollte dem nicht so sein, ist meist ein Verweis an die Behörde angegeben, die für die Visumserteilung zuständig ist. Alternativ, sozusagen umgekehrt, lässt sich aber auch recherchieren, ob es eine deutsche Botschaft im jeweiligen Ausland gibt, an die man sich hilfesuchend wenden könnte.

Warum ist ein Visum überhaupt notwendig?

Der Zweck eines Visums ist in so gut wie allen Fällen die Vermeidung der Prüfung von Einreisevoraussetzungen an den jeweiligen Grenzen. Diese zu bestätigen dauert nämlich in der Regel ein paar Wochen oder sogar Monate, in denen sich auch andere Behörden, wie beispielsweise polizeiliche Instanzen oder Nachrichtendienste in den Vorgang einklinken können.

Dies passiert, um sicherzustellen, dass der visumsbeantragenden Person bedenkenlos ein Visum ausgestellt werden kann. Aus diesem Grund sollten Sie ein Visum spätestens drei Monate vor dem geplanten Antritt ihrer Reise beantragen.

Verschiedene Arten von Visa

Da die individuellen Anlässe für das Verlassen der EU und die Einreise in einen Nicht-EU-Staat mannigfaltig sein können, gibt es mittlerweile auch verschiedene Arten von Visa für diese Zwecke. Daher sollten Sie sich im Vorfeld im Klaren darüber sein, in welchem Kontext die Reise stattfindet. Hier eine detaillierte Auflistung der verschiedenen Visumsarten:

  • Einreisevisum

Das Einreisevisum ist das am häufigsten ausgestellte Visum. Es berechtigt den Passinhaber dazu, den jeweiligen Staat zu betreten und sich dort für die im Visum festgelegte Zeit aufzuhalten.

Ein Einreisevisum kann aus den unterschiedlichsten Gründen ausgestellt werden. Je nachdem, welcher das ist, erhält das Visum dann einen bestimmten Namenszusatz. Die gängigsten Formen sind Touristenvisum, Geschäftsvisum, Besuchervisum, Arbeitsvisum und Studentenvisum.

  • Durchreisevisum

In diesem Fall ist lediglich die unmittelbare Durchreise durch das Land in ein weiteres, angrenzendes Land gestattet (für das gegebenenfalls ein weiteres Visum benötigt wird). Durch die Möglichkeit der Reise per Flugzeug ist dies in vielen Fällen nicht notwendig, allerdings kann es auch vorkommen, dass ein Land lediglich durch beispielsweise eine Zug- oder Autofahrt durch ein anderes Land hindurch zu erreichen ist.

  • Flughafentransitvisum

Dieses Visum wird lediglich benötigt, wenn Sie eine oder mehrere Transitzonen in Flughäfen betreten müssen, die einen Zwischenstopp auf Ihrer Reise darstellen.

Visumsgültigkeit

Die Gültigkeitsdauer eines Visums hängt in vielen Fällen sowohl von der vom Antragsteller angegebenen Wunschdauer als auch von den diesbezüglichen Regelungen des Zielstaates ab. In der Regel spielt dabei auch die Gültigkeitsdauer des Reisepasses eine erhebliche Rolle, da viele Staaten eine Gültigkeit des Reisepasses bis mindestens sechs Monate nach Ablauf der Gültigkeit des Visums verlangen.

Fazit

Das Stichwort ist hier die ausführliche Recherche und der darauffolgende regelmäßige Kontakt zu den für die Visumsaustellung zuständigen Konsulaten oder Botschaften. Dadurch lässt sich vermeiden, dass essenzielle Aspekte übersehen werden, an denen die Visumsbestätigung letztendlich scheitern könnte.

Zusätzlich sollte man in Verbindung mit der Beantragung eines Visums darauf achten, dass je nach Reisezweck auch andere wichtige Dokumente benötigt werden. Je nach Reiseziel müssen dafür gewisse Dokumente übersetzt werden. Informationen zu den wichtigsten beglaubigten Übersetzungen erhalten Sie auch hier auf unserer Seite.